Vortrags-Reportage: Volles Rohr

AM DIENSTAG, DEM 3. JULI, WIDMETEN SICH DR. PETER GUNGL UND DIPL. PHYSIOTHERAPEUTIN TINA SUPPAN IM RAHMEN IHRES VORTRAGS "VOLLES ROHR" IM KIRCHBERGER GEMEINDEZENTRUM DEM THEMA DARMGESUNDHEIT. Dabei vermittelten sie den Zuhörerinnen und Zuhörern, wie der Darm und die Verdauungsorgane mit dem Gesamtorganismus in Wechselwirkung und Dialog stehen und welche Rolle sie in der Aufrechterhaltung unserer Gesundheit und unseres Wohlbefindens spielen.


Falls du den Vortrag verpasst hast, kannst du dir Teile davon hier am Blog anhören (siehe unten)!

Dr. Peter Gungl

Im ersten Teil seines Vortrags tischte Dr. Gungl den Anwesenden die „harten Fakten“ zum Darm auf - wo er beginnt, wo er endet und welche "Welten" dazwischen liegen. Im zweiten Teil beschäftigte sich Dr. Gungl mit den "Kleinstlebewesen" Bakterien und ihrem Stellenwert für den Darm - ohne Bakterien würde, vereinfacht ausgedrückt, gar nichts funktionieren. Der Nutzen ist jedoch für beide Parteien gegeben - auch die Bakterien, die unsere Erde schon viel länger bevölkern als wir, hatten großen Grund zur Freude, als bewegliche Vielzeller auf der Bildfläche erschienen: mussten die Einzeller einst darauf warten, dass ihnen Nahrung über den Weg lief, saßen sie in den Därmen der neuen Tiere plötzlich im mobilen Schlaraffenland... das war wohl Liebe auf den ersten Blick (zumindest für die Bakterien)!
Heute kann zumindest festgestellt werden, dass die Darmbakterien einen größeren Einfluss auf uns haben, als wir dachten: neuen Forschungen zufolge gibt es Hinweise darauf, dass die Darmbakterien sowohl unser Verhalten, unsere Vorlieben als auch unser Körpergewicht beeinflussen - an Experimenten mit Mäusen konnte man dies bereits beobachten.

Der Darm ist ein in 500 Millionen Jahren Evolution entstandenes und bewährtes Organsystem, welches über mehr Nervenzellen verfügt, als das Rückenmark - dabei laufen etwa 80% der bestehenden Nervenverbindungen zwischen Gehirn und Darm - und somit eine Unmenge an Informationen - in eine andere Richtung, als man vermuten würde: nämlich vom Darm zum Gehirn, und nicht etwa umgekehrt (wer steuert hier eigentlich wen?). Warum das so ist, beginnen wir gerade erst zu verstehen - aber dass der Bauch "denkt", haben wir unbewusst wohl schon immer vermutet - nicht umsonst treffen wir "Bauchentscheidungen", haben "Schiss" vor etwas oder klagen, dass uns etwas "im Magen" liegt...

 

Dipl. Physiotherapeutin Tina Suppan

Tina Suppan nahm die Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf einen Streifzug durch ihr Fachgebiet „Viscerale Osteopathie“ und erklärte, dass alle Organe über Bänder, Faszien oder Muskeln am Bewegungsapparat fixiert sind und sowohl bewegt werden wollen (Mobilität), als auch beweglich sein müssen (Motilität). Geht es einem Organ nicht gut, kann sich dies an anderen Körperstellen bemerkbar machen - unter anderem dort, wo das betreffende Organ am Skelett fixiert ist. Schmerzen in der rechten Schulter müssen beispielsweise nicht auch tatsächlich von der Schulter herrühren, der Auslöser könnte ebenso die Leber sein. Tina Suppan konzentriert sich im Rahmen ihrer Arbeit als Physiotherapeutin, Traumatherapeutin und zertifizierte Therapeutin und Instruktorin für craniosacrale Kinder- und Erwachsenenosteopathie jedoch nicht nur auf die physische Ebene, sie bezieht vor allem auch die emotionale Verfassung der PatientInnen mit ein.

Teil zwei von Tina Suppans Vortrag beschäftigte sich mit der Vorstellung der einzelnen Organe im menschlichen Körper und mit den jeweiligen Zusammenhängen & Verbindungen, die zwischen Organen und Psyche bestehen. Damit brachte sie den kurzweiligen und mitunter äußerst faszinierenden Vortrag zu einem gelungenen Abschluss.

Kirchbergvital bedankt sich an dieser Stelle herzlich bei den Vortragenden Dr. Peter Gungl und Dipl. Physiotherapeutin Tina Suppan, bei Mag. Sylvia Pobatschnig, die unseren wie immer großzügigen Sponsor UNIQA repräsentierte, und nicht zuletzt bei den Besuchern!

Sowohl Dr. Peter Gungl als auch Dipl. Physiotherapeutin Tina Suppan weisen darauf hin, dass sie sich in ihrem Vortrag auf Forschungserkenntnisse beziehen, die sich noch in der Entwicklung befinden.